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Deilenaar

 

 

Trotz einer diesmal sehr geringen Beteiligung an der Wahl haben die Wähler entschieden und den Sieger der diesjährigen Aktion „Rassekaninchen des Jahres“ bestimmt: Mit hauchdünnem Vorsprung (16,00 Prozent aller abgegebenen Stimmen) wurden die Deilenaar auf Platz 1 gewählt. Dahinter folgen die Weißen Wiener (15,87 Prozent) und Platz 3 belegen die Lux-Rexe (14,80 Prozent).

 

 

 

 

Ergebnis der Wahl                                                    

Nachdem in der Vergangenheit bereits die weniger gezüchteten aber auch schon die „starken“ Rassen zur Wahl standen, wurde in diesem Jahr wie schon im Vorjahr eine Vielzahl von Farben und Typen unserer Kaninchen zur Auswahl gestellt. Die Vorschläge dazu kamen von den Usern des Internetforums „Rassekaninchenzuchtforum“ (RKZ-Forum) und wurden dann vom ZDRK-Referenten für Schulung und Zuchtwesen, Markus Eber, zur Wahl freigegeben. Folgende Rassen und Farbenschläge standen zur Wahl: Deutsche Riesen chinchillafarbig, Deutsche Widder thüringerfarbig, Weiße Wiener, Deilenaar, Deutsche Kleinwidder schwarz, Zwergwidder eisengrau, Farbenzwerge schwarzsilber, Satin-Havanna, Lux-Rexe und Fuchskaninchen schwarz.

Die Beteiligung war im Vergleich zu den Vorjahren diesmal sehr schwach, insbesondere bei der Wahl per Post an die Redaktion. Insgesamt wurden 750 Stimmen abgegeben (267 bei der 25. Bundes-Rammlerschau, 28 per Briefwahl über die Redaktion in Berlin und 455 per Internet. Davon waren insgesamt fünf Stimmen ungültig, weil auf den Stimmkarten bei der Bundes-Rammlerschau keine Rassen angekreuzt wurden.

 Die Deilenaar bekamen 120 Stimmen (29 bei der Bundes-Rammlerschau, 3 Briefwahl und 88 Internet), die Weißen Wiener 119 Stimmen (119 bei der Bundes-Rammlerschau, 5 Briefwahl und 72 Internet) und die Lux-Rexe 111 Stimmen (32 bei der Bundes-Rammlerschau, 2 Briefwahl und 77 Internet. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand die  Zwergwidder eisengrau mit 71 Stimmen und die Farbenzwerge schwarzsilber mit 69 Stimmen. Abgeschlagen auf dem letzten Platz lagen die Fuchskaninchen schwarz mit 31 Stimmen (4,13 Prozent).

 

 

 

 

Porträt der Siegerrasse

Das Ursprungsland der Deilenaar ist Holland. Erzüchtet wurde dieses Kaninchen 1930 vom Züchter G.W.A. Ridderhof aus der Stadt Deil (Deilenaar = niederländisch „Deilener“) aus hasenfarbigen Riesenkaninchen und Lohkaninchen. Bereits 1940 wurde die Rasse dort anerkannt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie dann auch nach Deutschland importiert und Züchter aus dem Rheinland und aus Westfalen befassten sich zunächst mit dieser Rasse. 1975 erfolgte die Anerkennung in Deutschland und wurde in den Standard aufgenommen. In der ehemaligen DDR versuchte man die Rasse durch den Einsatz von Kleinchinchilla, Sachsengold und Lohkaninchen neu herauszuzüchten. Hier erfolgte die Anerkennung im Jahr 1985.

Die Deilenaar sind unter den „Kleinen Rassen“ im ZDRK-Standard eingeordnet. Das Idealgewicht liegt bei über 2,75 bis 3,25 kg, wobei das Mindesgewicht 2,25 kg und das Höchstgewicht 3,25 kg beträgt. 

Der kurze, breite und gedrungene Körper ist ebenmäßig und gut abgerundet. Der ausgeprägte Kopf mit den kurzen, stabilen Ohren sitzt dicht am Körper. Die Häsinnen sind wammenfrei, jedoch ist bei älteren Häsinnen (über zwölf Monate alt) ein Wammenansatz zugelassen. Die Tiere sollten eine gewisse Bodenfreiheit zeigen. 

Das Fellhaar ist mittellang, gut begrannt und mit sehr guter Dichte versehen. Die Ohren sind ebenfalls gut behaart. 

Die kräftig leuchtend rotbraune Deckfarbe reicht bis zu den Flanken herunter. Bei der Brust und den Vorderläufen wird die gleiche Farbe gefordert. Da es sich hier um eine Rasse mit sogenanntem Wildfarbigkeitsfaktor handelt, haben die Tiere lohfarbige Kinnbacken- und Naseneinfassungen, leicht angedeutete Augeneinfassungen, eine cremefarbige Blumenunterseite sowie kräftig schwarz geränderte Ohreneinfassungen. Die flockige  Deckfarbe tritt durch die büschelartig zusammenstehenden schwarzen Grannenhaare gut in Erscheinung. Auch die Blumenoberseite ist gesprenkelt. Die Krallenfarbe wird dunkelhornfarbig gefordert, die Augen sind dunkelbraun. Eine schwache Schattierung, schwache Sprenkelung der Blumenoberseite, Bindenansätze sowie helle Seiten werden je nach Intensität als leichte bzw. schwere Fehler gewertet. Auch wird bei der Farbe der Blumenunterseite bei Farbabweichungen differenziert. Eine weiße Durchsetzung wird je nach Intensität ebenfalls als leichter bzw. schwerer Fehler geahndet. Zweierlei oder pigmentlose Krallen und andere als die geforderte braune Augenfarbe werden als schwerer Fehler bewertet. 

Die Zwischenfarbe soll sechs bis acht Millimeter breit und abgegrenzt sowie leuchtend rost- bis rotbraun sein. Eine nicht abgegrenzte, verschwommene oder schwache Zwischenfarbe stellt einen leichten Fehler, eine zu breite oder zu schmale Zwischenfarbe einen schweren Fehler dar. Auch eine fehlende Zwischenfarbe an den schattierten Körperstellen wird als schwerer Fehler gesehen. 

Die Unterfarbe ist blau und macht etwa die Hälfte der Haarlänge aus. Die blaue Bauchunterfarbe wird nur im Brust- und Schoßbereich gefordert. Eine etwas helle, farblich abweichende oder durchsetzte Unterfarbe wird je nach Intensität als leichter bzw. schwerer Fehler bewertet. Eine fehlende Unterfarbe in Brust- und Schoßbereich ist ein schwerer Fehler, eine am Bauch durchgehende blaue Bauchunterfarbe stellt jedoch keinen Fehler dar.  

Im Bereich des ZDRK werden die Deilenaar derzeit auf einem sehr hohem Niveau gezüchtet. In sehr vielen Zuchten gibt es mit geringen Abweichungen kaum züchterische Probleme. Etwas eckige Hinterpartien und leicht lose Fellhaut sind hier und da schon mal ein Negativkriterium bei den Bewertungen. Auch eine leichte Verjüngung tritt hin und wieder auf. Im Fellhaar gibt es in der Regel keine nennenswerten Beanstandungen. Das größte Augenmerk wird auf die Rassekriterien (Positionen 4 bis 6) gelegt, wo es um die Farbanforderungen (Deckfarbe und Schattierung sowie die Zwischen- und Unterfarbe) geht. Hier sind in manchen Zuchtlinien geringe Probleme vorhanden, in den Spitzenzuchten sind die Rassewerte jedoch als Aushängeschild zu sehen.